Ende September fand in Berlin der Automotive IT Kongress statt. Eigentlich sollte ich dort eine Breakout-Session zum Thema Softwareinnovationen in der Automobilindustrie halten. Leider war ich krankheitsbedingt verhindert. Da mir das Thema trotz allem am Herzen liegt: hier nun meine Gedanken dazu, zum Nachlesen:
Die Automobilbranche ist heute, neben dem Thema Nachhaltigkeit, vor allem von Daten geprägt. Zugegeben, das ist jetzt nicht revolutionär neu. Bordcomputer gibt es seit den 1970er-Jahren und seitdem hat immer mehr Software Eingang in unsere Fahrzeuge gefunden. Allerdings läuft seit einigen Jahren eine Entwicklung, die das Geschäftsmodell Auto grundlegend ändert. Bisher zogen OEM den Großteil der Wertschöpfung aus der mechanischen Hardware: Motor, Getriebe, Interieur, Exterieur, Anbauteile. Diese Wertschöpfung pendelt nun jedoch Richtung Software. Über diese lassen sich Zusatzfunktionen oder Extrapakete freischalten. Das Automobil wird stärker in digitale Ökosysteme eingebunden. Autonomes Fahren ist ein Beispiel dafür. Denn, egal ob Level 2, 3, 4 oder 5: Hersteller müssen Millionen an Testkilometern abwickeln und daraus unzählige Datensätze ziehen.
Die zentrale Herausforderung ist für die Unternehmen, aus den großen Datenmengen einen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren. Dazu bedarf es der richtigen Datenmanagementlösung. Hier kommen IT-Dienstleister ins Spiel. Im Folgenden zeige ich die vier Hauptgründe auf, wie diese Fahrzeugherstellern bei der eigenen Transformation der helfen können.
Innovative Technologien wie Selbstfahrende EVs sorgen für einen rapiden Anstieg der zu verwaltenden Datenmengen. Laut einem Report von Cobank wird die globale Datensphäre vom Jahr 2020 bis zum Jahr 2030 von 64 Zettabytes auf 15.000 Zettabytes anwachsen. Wer sich noch an CDs erinnert: 64 Zettabytes wären ca. 7,2x10^16 einfache CDs und würden eine gestapelte Höhe von ca. 7,5-mal die Strecke zur Sonne ergeben. Unvorstellbar. Diese Datenmengen müssen gespeichert werden. Und das, ohne die Kontrolle über den damit einhergehenden Ressourcenverbrauch zu verlieren. Stichwort Cloud. Bedenkt man, dass 32 Prozent der Ausgaben in Cloud-Technologie eigentlich verschwendet sind, kann der Bedarf an Anwendungen, die Cloud-Services effizienter und günstiger gestalten, nur steigen. Hier setzen #NetApp Datenmanagementlösungen für die Cloud an, ebenso unsere flexiblen Pricing-Modelle. Um die immer größer werdenden Informationsvolumina zu bewältigen, setzen wir dabei auch auf MachineLearning.
Wichtig bleibt: Erst wenn aus den Daten Applikationen entstehen, stellt sich ein Mehrwert ein. Je komplexer die Anforderung, desto komplexer die Software. Das erfordert wiederum umfangreichere Tests, bevor ein Produkt die Marktreife erreicht. Wer die Time to Market verkürzen möchte, benötigt schnellere Testumgebungen, die Entwickler flexibel an mehreren Versionen arbeiten lassen. Mit Cloud-Lösungen ist das kein Problem. Es lassen sich beispielsweise frei Klone einer Datei erzeugen, die mit verschiedenen Konfigurationen getestet werden können (Automated Testing). Das funktioniert unabhängig vom Entwicklungsstadium eines Projekts. Tests lassen sich von Beginn an effizienter abwickeln. So entdecken die Entwickler Fehler früh und können gegensteuern. Das Ergebnis: OEM beschleunigen ihre Releases und können schneller auf Kundenanforderungen reagieren.
Hacker, die selbstfahrenden Fahrzeuge knacken und sie als Waffe nutzen: Diese Befürchtung gehört zwar eher ins Reich von Hollywood. Aber ITSecurity ist trotzdem eine wachsende Anforderung für die Automobilbranche. Testdaten autonomer Systeme oder Nutzerdaten von digitalen Fahrzeug-Updates sind beliebte Ziele für Cyber-Kriminelle. Denn diese Daten lassen sich gut monetarisieren. Laut Capgemini glauben nur 10 Prozent der OEM, im Bereich Cyber-Security gut aufgestellt zu sein. Bedenkt man die umfangreiche datengetriebene Transformation, die der Autoindustrie bevorsteht, sollte sich dieser Wert schnell ändern.
Cloud-spezialisten wie NetApp helfen dabei, die Datenströme der Mobilitätsbranche zu sichern. Zero-Trust-Architekturen und konstantes Monitoring der Speicherumgebung beugt Angriffen vor und beschleunigt deren Aufdeckung. Mit Cloud-basierten Backup- und Wiederherstellungsmechanismen lassen sich geschäftskritische Systeme selbst im Falle eines Angriffs zeitig reparieren.
Insgesamt helfen Cloud-Umgebungen der Automobilindustrie den Herausforderungen eines sich verändernden Marktes zu begegnen. Allerdings müssen Unternehmen aufpassen, sich nicht in verschiedenen Lösungen zu verlieren. Schließlich soll die Flexibilität von Cloud-Technologien nicht durch ein komplexes Netzwerk an unterschiedlichen Services eingeschränkt werden.
Ob Public-, Private oder Hybrid-Cloud: Mit einer umfassenden Datenmanagementplattform werden alle Informationsströme und Workloads in einem Tool sichtbar. Sie lassen sich in einer Umgebung verwalten, unabhängig von ihrem eigentlichen Speicherort. Unternehmen brauchen sich nicht um Abläufe zu sorgen, sondern können sich auf Ergebnisse und neue Geschäftsmodelle konzentrieren.
Erfahren Sie mehr zu unseren Branchenlösungen für die Automobilindustrie.
Christian Ott ist CTO für den Bereich Industry Solutions bei NetApp. Branchenlösungen sind das Herzstück der NetApp Strategie für branchenorientierte Cloud-Lösungen. Kunden aus unterschiedlichsten Branchen in aller Welt erhalten damit die Möglichkeit, neue Geschäftschancen zu nutzen und Transformationsziele zu erreichen. Die Automobilindustrie ist ebenso darunter wie die Bereiche Financial Services, Energie, Gesundheitswesen, Life Sciences, Fertigung und viele weitere. In seinen mittlerweile mehr als zehn Jahren bei NetApp hatte Christian Ott verschiedene Positionen im technischen Vertrieb und Management inne. Er war und ist dabei für unterschiedliche Kunden aus der Halbleiter-, Fertigungs- und Automobilindustrie zuständig. In seiner Freizeit verbringt er gern Zeit mit Schwimmen, Radfahren und Laufen – für einen Triathlon reicht es allerdings noch nicht.